"Mapathon" Projektplan

  

Zum Radwegenetz für Freiberg am Neckar

In Freiberg fehlt ein durchgängiges, sicheres Radverkehrsnetz.

 

Die ADFC-Ortsgruppe bringt mit dem ADFC-Mapathon einen Ansatz ins Spiel, mit dem Radfahrende in Freiberg ihre Erfahrungen und ihr Wissen einbringen können, um gemeinsam ihr Wunschradnetz zu gestalten. 

Wir wollen uns damit in Freiberg a.N. aktiv für eine bessere Radinfrastruktur einzusetzen.

Am Ende des ADFC-Mapathons steht ein konkreter Vorschlag für ein Radwegenetz in Freiberg, der der Stadt Freiberg übergeben wird. 

Was ist ein Mapathon?

Der Begriff Mapathon lehnt sich an den Begriff Hackathon an. Diesen nutzen IT-Kreise, um ein bestimmtes Problem in einer begrenzten Zeit zu lösen. Der Mapathon hingegen bezieht sich auf eine Karte (= Map). Beim ADFC-Mapathon hier geht es um das zukünftige Radnetz auf der Markung der Stadt Freiberg am Neckar.

Die Ideen eines ADFC-Mapathons sind:

  • Die Forderung nach einem attraktiven, zusammenhängenden Radwegenetz.
  • Das Radwegenetze sollen sicher und komfortabel sein, um Menschen aller Altersstufen zum Radfahren einzuladen.
  • Möglichst viele gesellschaftliche Gruppen sollen am Prozess beteiligt werden.
  • Das bestehende Alltags- und Expertenwissen von Radfahrer:innen soll in die Planung einfließen.

So funktioniert ein ADFC-Mapathon

Mit den vorhandenen Karten und Plänen können in einem ADFC-Mapathon gemeinschaftlich wichtige Start- und Zielorte für den Radverkehr in einer Stadt oder Gemeinde identifiziert werden. In Freiberg haben wir die Wohngebiete, das Ortszentrum, die Schulen, Kitas, Bahnhof, Geschäfte, Gesundheitseinrichtungen  und Verbindungen zu den Nachbarorten als wesentliche Punkte identifiziert. Das Ziel ist es, diese Orte über ein zusammenhängendes Radwegenetz miteinander zu verbinden.

Dabei spielen die subjektiven Erfahrungen der Mapathon-Teilnehmer*innen und ihr lokales Wissen sowie die Diskussion miteinander eine wichtige Rolle. Denn: Im ADFC-Mapathon soll auf das Alltagswissen möglichst vieler Menschen zurückgegriffen werden, die regelmäßig mit dem Rad fahren und ihre Stadt daher genau kennen.

Ein Prozess in vier Schritten

Natürlich muss ein ADFC-Mapathon initiiert und vorbereitet werden. Sobald ein Vorschlag für das gewünschte Radverkehrsnetz erarbeitet ist, muss dieser auch öffentlich gemacht und in die politische Diskussion gebracht werden.

ADFC-Mapathon in vier Schritten © ADFC/April Agentur

Daraus ergeben sich vier Schritte für einen ADFC-Mapathon:

  • 1. Aufbau einer Kerngruppe und Vorbereitungen
  • 2. Veranstalten eines Mapathons mit vielen Beteiligten
  • 3. ggf. (digitale) öffentliche Beteiligung und Diskussion
  • 4. politische Lobbyarbeit/Öffentlichkeitsarbeit/Kampagnen

 

 

 

Start- und Zielorte berücksichtigen

Wohngebiete sind typische Startorte. Vor hier starten die Menschen mit dem Rad, um typische Zielorte wie Schulen und Kitas, Märkte, Kirchen, Rathäuser oder Postfilialen zu erreichen. Die Zielorte sollen im ADFC-Mapathon direkt und sinnvoll mit den Startorten durch gute und sichere Radwege verbunden werden.

Auch Knotenpunkte wie ÖPNV-Anschlüsse müssen Berücksichtigung finden, da sie beispielsweise Pendler:innen den Umstieg aufs Fahrrad erleichtern.

Wie sich die Wege erschließen lassen, wissen die Bürger*innen am besten, die diese Wege häufig zurücklegen. Sie kennen auch die Hürden, die Menschen in ihrer Stadt vom Radfahren abhalten. Daher sollte diese Wissen möglichst breit im ADFC-Mapathon vorhanden sein.

Öffentliche Quellen nutzen

Zusätzliche Informationen oder Hilfestellungen können auch aus öffentlich verfügbaren Quellen bezogen werden, zum Beispiel aus städtischen Geoportalen, Verkehrszählungen, Verkehrsentwicklungs- und Luftreinhalteplänen, OpenStreetMap oder Bewegungsdaten aus Apps.

Mitmenschen beteiligen

Der Entwurf eines Radwegenetzes, der aus der Zivilgesellschaft heraus entstanden ist, erhält umso mehr politisches Gewicht, je mehr unterschiedliche Menschen an seiner Entwicklung beteiligt waren.

Daher empfiehlt der ADFC, verschiedene Gruppen und Institutionen direkt anzusprechen, für die Teilnahme zu gewinnen und mit ihnen zu diskutieren: Familien mit Kindern, Schulen, Berufsradfahrende von Kurier- und Lieferdiensten, Vereine, Initativen, Radsportler oder fahrradfreundliche Arbeitgeberinnen und viele mehr.

Die Diskussion lässt sich durch die wesentlichen Fragen strukturieren: 

  • Wo fahre ich mit dem Fahrrad immer lang?
  • Welche Wege sind für mich und andere besonders wichtig?
  • Wo sollte es dringend bessere Radverkehrsinfrastruktur geben?
  • Welche Strecke würde ich lieber fahren, wenn dort die Infrastruktur besser wäre?

Auf die Politik zugehen

Das gemeinschaftlich erarbeitete – und auf einer Karte festgehaltenen – Wunschradwegenetz des ADFC-Mapathon wird der Stadtverwaltung übergeben.

Über die konkreten und konstruktiven Vorschläge kommen die Beteiligten des ADFC-Mapathons einfacher mit der Verwaltung ins Gespräch. Über die Karte lassen sich ihre Ideen und Forderungen einfach vermitteln und die professionellen Planung kann darauf aufbauen.

Einige ADFC-Mapathon-Gruppen arbeiten verstärkt mit verfügbaren Plänen und Daten; andere setzen stärker auf die breite Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. In manchen Städten ging der ADFC-Mapathon aus der Zusammenarbeit mehrere Verbände hervor.

Beim ADFC-Mapathon muss nicht immer das gesamte Radwegenetz im Fokus stehen. Es gab auch Mapathons, die sich auf bestimmte Themen wie Schulradwege konzentriert haben.

Es hilft auch, sich zum Beispiel mit den Radwegen im Umfeld einer Schule auseinanderzusetzen, um die Verkehrswende lokal voranzutreiben!

 

Die ADFC-Ortsgruppe hat das Projekt durchgeführt und die Ergebnisse am 7.11.2023 der Stadt Freiberg a. N. im Technischen Ausschuss des Gemeinderats öffentlich vorgestellt. 

Mehr bei den Neuigkeiten von ADFC Freiberg a. N.

 

Mehr bei den Neuigkeiten von ADFC Freiberg a. N.

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 200.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen. Lesen Sie in unserem Grundsatzprogramm mehr über die Ziele und Forderungen des ADFC – und werden Sie Mitglied in der weltweit größten Zweiradgemeinschaft.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluss auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrenden ein.

    Für Sie hat die ADFC-Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können, egal wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Radwelt Informationen zu allem, was Sie als Rad fahrenden Menschen politisch, technisch und im Alltag bewegt. Nutzen Sie als ADFC-Mitglied außerdem vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein verkehrssicheres Fahrrad auszustatten ist, legt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) fest. Sie schreibt u. a. zwei voneinander unabhängige Bremsen vor, damit ein Fahrrad sicher zum Stehen kommt. Ebenso vorgeschrieben ist eine helltönende Klingel. Auch zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale mit je zwei nach vorne und nach hinten wirkenden gelben Rückstrahlern sind Pflicht.

    Am wichtigsten für die Verkehrssicherheit ist neben den Bremsen die Beleuchtung. Ein rotes Rücklicht und ein weißer Frontscheinwerfer sind vorgeschrieben. Die Beleuchtung kann batteriebetrieben sein und muss tagsüber nicht mitgeführt werden. Sie muss aber dann einsatzbereit sein, wenn die Sichtverhältnisse Licht erforderlich machen. Für den Straßenverkehr zugelassen ist Beleuchtung nur mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamts (eine Wellenlinie, Großbuchstabe K und fünfstellige Zahl). Damit Radfahrenden auch seitlich gesehen werden, sind Reflektoren in den Speichen oder Reflexstreifen an Reifen oder Felge vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.

    Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen.

    Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher mit dem Auto befahren werden. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubten Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen. Mehr zur Infrastruktur für den Radverkehr erfahren Sie hier.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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